Es ist ja auf eine gewisse Art sehr spannend zu verfolgen, in welcher Weise sich die beiden Volksparteien sich gerade ins Knie schießen.
Ich glaube aber, dass neben dem lustigen Theater das wir hier sehen und den politischen Herausforderungen, die darin liegen, das ganze auch zur Politikverdrossenheit beiträgt, und dadurch sehe ich es als nicht unproblematisch. Es besteht ein ziemlicher Unterschied zwischen dem Auftreten speziell im Wahlkampf, der Entschlossenheit und der dargestellten Klarheit in den Strategien, die bestehenden Probleme zu lösen. Und nun wird gezetert und geziehen als hätten viele der Beteiligten in ihrem Leben noch nie eine komplexere, vielschichtige Entscheidung getroffen. Außerdem geht es nun wieder rein und ausschließlich um Personen und nicht um Inhalte oder politische Programme. Wie die Koalition gedenkt, die Arbeitslosigkeit zu senken, was genau zum sozialen Ausgleich getan werden soll, wie sich Deutschland weiter in der europäischen Integration zurechtfindet … alles egal. Ob Stoiber in München oder Berlin bleibt, und wer SPD-Generalsekretär ist, das sind offensichtlich die drängenden Fragen dieser Nation. Meine Befürchtung ist, dass man diese Fragen nicht wirklich vermitteln kann. Dass den Menschen der Unterschied auffällt und der Wahlkampf damit nachträglich doch wieder unehrlich wird. Und eben auch das Gezerre die Vorurteile alle bestätigt.
Auch das ist Deutschland.
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