Seit der Session Was ist morgen öffentlich, was privat denke ich über Privatsphäre und Öffentlichkeit nach, bzw. auch über augmented reality. Falk Lüke benannte als Beispiel: Was, wenn Google Goggles eine Gesichtserkennung einbaut, und man plötzlich jeden, den man auf der Strasse sieht, sofort googlen kann? Und meine angeschlossene Frage ist: Wird das empfundene Unwohlsein nach verwendeter Technologie anders? Was, wenn z.B. die Konferenz-Namensschilder, auf die viele ja doch ihre Twitter-Namen schreiben, plötzlich auch QR-Codes hätten? Was, wenn wir irgendwo einen RFID hätten, der die Information auf Rückfrage rausgibt? Was, wenn dieser RFID plötzlich implantiert ist? Und wenn es die Technologie der Gesichtserkennung gäbe, hätte das auch Einfluss auf die Burqa-Debatte?
Alleine schon diese einfache Frage – unterstützt eine Technologie die Möglichkeit, sich im öffentlichen Raum identifizierbar zu machen – mit ihren verschiedenen Schattierungen je nach spezifischer Technologie zeigt auch, wie hoffnungslos überfordert der Gesetzgebungsprozess hier nur sein kann: erstens ändern sich die technologischen Möglichkeiten so schnell, dass selbst liberal formulierte Rahmengesetze schnell an Grenzen stoßen (wer hätte vor drei, vier Jahren schon gedacht, dass Geolocation-Services auf dem Handy so in Thema werden würde) und andererseits ist das technologie-neutrale Formulieren von eben auch Schattierungen eine gar komplexe Aufgabe. Wie man das einer breiteren Masse transparent machen soll, damit di eben auch die Gesetze ihres Landes verstehen, ist mir gar noch nicht klar.
Und trotzdem: das Thema bleibt weiter sehr, sehr spannend.
Anonymität oder leicht zu googlen?
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