Solange es erlaubt ist, sich mangelnder Empathie zu rühmen; solange es ein Makel ist, ein gewisses Mindestmaß jener Fähigkeit zu besitzen, sich in andere Menschen einfühlen zu können und auch nur eine Idee davon zu haben, was deren Motivation sein könnte – und nichts anderes heisst „Frauenversteher“ ja! – wird dem Sexismus nichts ernstlich im Weg stehen.
Solange Männer glauben, sie könnten Frauen erklären, wie sie zu reagieren hätten oder wie sie etwas zu empfinden hätten, werden sie nie als Gesprächspartner gesehen werden. Wenn sie dabei auch noch in einer strukturell machtvolleren Situation sind, ist die Schwelle zum Gespräch sowieso schon recht hoch.
Solange Männer immer noch glauben, eine Erniedrigung oder Beleidigung seien ein Kompliment, dürfen sie sich nicht wundern, wenn das Gegenüber sich eher beleidigt denn wertgeschätzt fühlt
Solange das Gefühl besteht, dass doch mit etwas mehr Höflichkeit das Problem schon gelöst wäre, ist immer noch nicht angekommen, was das Problem ist.
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