Zur Spendenbereitschaft der Steuerhinterziehenden

Natür­lich ging es mir anläss­lich des Fal­les Ulrich H. aus M. durch den Kopf, es gilt natür­lich allgemeiner.

Wenn die­se Herr­schaf­ten so sagen, dass sie doch kei­ne Sozi­al­schma­rot­zer sind, oder kei­ne aso­zia­len Typen, und dann ihre Spen­den­be­reit­schaft als Argu­ment ins Feld füh­ren, so ist die mei­ne per­sön­li­che Ant­wort dar­auf: Wohl. Sind sie doch, und zwar sowohl das eine als auch das andere.

Aso­zi­al sind sie, weil sie mei­nen, dass das von ihnen erar­bei­te­te Geld nur genau an den Stel­len einer ein­ge­schränk­ten All­ge­mein­heit zu Gute kom­men soll, wo sie das für rich­tig emp­fin­den. Sie ent­zie­hen es also der all­ge­mei­nen Ver­fü­gungs­mas­se, bei der ein gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Kon­sens zur Ver­wen­dung statt­ge­fun­den hat – denn das ist es, was die Poli­tik ja mit den Steu­ern macht. Es ist aber kei­ne Opti­on, dass man als Staats­bür­ger so allei­ne ent­schei­det, wie die Mit­teln zu ver­tei­len sind. Die­ses Ver­hal­ten ist asozial.

Sozi­al­schma­rot­zer sind sie, weil durch ihre Steu­er­hin­ter­zie­hung der All­ge­mein­heit schlicht weni­ger Geld zur Ver­fü­gung steht. Die Auf­ga­ben der Gemein­schaft wer­den ja nicht weni­ger, nur weil da man­che Leu­te beschlos­sen haben, bes­se­re Ver­wen­dun­gen für ihr Geld zu haben, als Steu­ern zu zah­len. (Das ist übri­gens auch eine Begrün­dung, die die katho­li­sche Kir­che in Köln für ein „Steu­er­spar­mo­dell“ bei einem Immo­bi­li­en­er­werb benützt hat.) Das heisst in der Kon­se­quenz, dass ande­re Men­schen mehr Steu­ern zah­len müs­sen, weil sich da Leu­te fein raus­hal­ten. Und das ist es, war­um auch der Begriff Sozi­al­schma­rot­zer passt.

Nur, falls noch mal jemand fragt. 🙂


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Zur Spendenbereitschaft der Steuerhinterziehenden“

  1. Avatar von Markus
    Markus

    Hi,

    im großen und gan­zen stim­me ich Dir zu – bis auf die­se For­mu­lie­rung, die ich so ein­fach nicht ste­hen las­sen möchte: „bei der ein gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Kon­sens zur Ver­wen­dung statt­ge­fun­den hat“.

    Nein sicher nicht. Von Kon­sens kann in unse­rer Gesell­schaft sowie­so schon ein­mal grundsätzlich nie gespro­chen wer­den, höchstens von einer Mehr­heits­ent­schei­dung – und die auch bes­ten­falls indirekt.

    Ändert aber natür­lich nichts an den von Dir pos­tu­lier­ten Eigen­schaf­ten des Herrn H. 🙂

    lg, Mar­kus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert